Kraftstoffverbrauchsprüfung "250km um die Wartburg" am 29.07.1951: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Organisation, Durchführung sowie die Auswertung und Dokumentation erfolgte durch das Werk Eisenach selbst. Auch die Fahrtleitung und die Fahrer wurden durch Werksangehörige gestellt.
 
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Die einzelnen gefahrenen Rundenzeiten und die zu verzeichnenden Ausfälle sind aus der Zusammenstellung ersichtlich.
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11:16 Uhr passierte als erster Teilnehmer nach zehn Runden Fahrt die Startnummer 4 die Ziellinie. Dem Fahrzeug folgten in registrierten Abständen die weiteren 14 Teilnehmer, welche die Fahrt beendeten.
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Sofort nach Überfahren der Ziellinie erfolgte im Hof des Kreispolizeiamtes die Feststellung des Verbrauches. Die genauen Verbrauchsziffern der einzelnen Wagen sind ebenfalls aus der  Zusammenstellung ersichtlich.
  
  

Version vom 21. Januar 2014, 19:29 Uhr

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Sechs Jahrzehnte Automobilbau Wartburg auf der Messe Leipzig
Dieses Fotoalbum zeigt die Dokumentation der Kraftstoffverbrauchsprüfung des BMW Werkes Eisenach am 29. Juli 1951.

Die Organisation, Durchführung sowie die Auswertung und Dokumentation erfolgte durch das Werk Eisenach selbst. Auch die Fahrtleitung und die Fahrer wurden durch Werksangehörige gestellt.



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Automobilbau ist Pionierarbeit

Der steil ansteigende Weg zum heutigen Leistungsstandard unserer Serienfahrzeuge war unendlich schwer. Er ist gepflastert mit unermesslichen Opfern, reich an Arbeit - er ist hart und mühevoll.

Er führt an Gräbern vorbeit, in denen Männer ruhen, die unter Einsatz ihres Lebens die Entwicklung voran trieben

- auf den Rennstrecken - auf den Rekordbahnen - an den Werkbänken - an den Zeichenbrettern.

Arbeit und Opfer - Erfahrungen und Leistungen, da sind die Marksteine auf der Entwicklungslinie von der motorgetriebenen Pferdekutsche zum BMW Typ 340.

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Von Kochtöpfen zur laufenden Serienproduktion!

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges hinterliesen die Amerikaner zerstörte Werkhallen, unbrauchbare Maschinen. Aus den Nichts heraus begann die harte, mühevolle Aufbauarbeit, ehe die Grundlage geschaffen war, überhaupt mit einer Produktion beginnen zu können. Zuerst waren es Kochtöpfe. Nur mit Hilfe der Sowjetunion gelang es , wieder mit der Fertigung hochqualifizierter Fahrzeuge zu beginnen. Das Werk BMW Eisenach der Staatlichen Aktiengesellschaft "Awtowelo" produziert heute in ununterbrochener Serienfertigung den Typ 340. Den Typ, welcher anlässlich der Kraftstoffverbrauchsprüfung in allerschärfster Zerreißprobe den Beweis für ausgereifte Konstruktion, Wirtschaftlichkeit u. Leistung antrat.

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Vielleicht der Beginn neuer Bewährung auf dem Gebiet des Motorsportes.

Unvergessen ist der sportliche Ruf der Eisenacher Automobile! Unvergessen ist die fast ununterbrochene Siegesserie der BMW Sportwagen. War es zuerst 1934 der 1,5Ltr. 40 PS, so bewies danach der 55 PS BMW durch Teilnahme an den großen internationalen Veranstaltungen seine Überlegenheit. Die Krönung schöpferischer Arbeit war der 80 PS 2Ltr. BMW Sportwagen! Bereits 1936, lange bevor dieser Wagen der Allgemeinheit zugänglich war, gab es aufseheneregende Erfolge.

Eifelrennen - Beste Zeit aller Sportwagen.

1. Münchener Dreieckrennen - Beste Zeit aller Wagen.

Tourist Trophy Race in Ulster - Klassensieg u. Mannschaftspreis der englischen Industrie

Gegen allerschärfste Konkurrenz siegten BMW Sportwagen 1938 in den wichtigsten des In-u. Auslandes.

Der Wiederbeginn des Wagenrennsports in Deutschland nach dem Zusammenbruch entwickelte sich auf Grundlage der bis dahin unerreichten Leistungsfähigkeit des 2Ltr. 80 PS BMW Sportmotors. Noch heute erringen Rennwagen der Formel II mit diesem Motor Erfolge gegen gute internationale Leistungsklasse.

Und erneut bewiesen BMW Automobile bei der Kraftstoffverbrauchsprüfung am 29.07.1951 in gegenseitiger Jagd auf schwierigstem Kurs, dass sie berufen sind, nach wie vor den sportlichen Ruf fortzuführen, den die Eisenacher BMW Wagen seit je her besitzen.

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Grundgedanken zur Kraftstoffverbrauchsprüfung

Einen neuen Weg galt es erstmalig einzuschlagen!

Den Weg, vor eingeladenen Vertretern der Industrie, vor den Behörden, vor der Presse, dem Film und dem Funk – vor der Öffentlichkeit – den Beweis anzutreten, dass BMW-Wagen, insbesondere der Typ 340, hochqualifizierte Erzeugnisse der Automobilindustrie darstellen. Es war ferner notwendig, neue Versuchsanordnungen einer schärfsten Belastungsprobe zu unterziehen, um weitere Verbesserungen der Serie vorbereiten zu können. Wirtschaftliches Fahren stand im Vordergrund, daneben galt es, die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit zu erzielen. Erfahrungen waren zu sammeln, Erkenntnisse zu gewinnen, zur Verwertung für die Serie, für den Typ 340, zur Erprobung in der Versuchsabteilung. Und nicht zuletzt war auch gedacht, an eine Förderung des Nachwuchses für evtl. spätere motorsportliche Betätigung des Werkes BMW. Nach der ersten – bestandenen – Bewährungsprobe soll diese Werksprüfung der Beginn sein, eines neuen Weges zur weiteren Steigerung der Leistung und Qualität, zu neuen sportlichen Unternehmungen.

Ein Ansporn zu erhöhter Kraftentfaltung aller Werktätigen des Werkes BMW Eisenach!


Vorbereitungen

Nach Erstellung der Ausschreibung musste mit umfangreichen organisatorischen Vorarbeiten begonnen werden. - Einholung von Genehmigungen der Volkspolizei - Auswahl der Streckenposten, Fahrtbeobachtern u. Zeitnehmern. - Anleitung dieser Funktionäre mit schriftlichen Unterlagen. - Ausarbeitung u. Festlegung des Wertungsverfahrens. - Anfertigung von Starterlisten, Fahrerkarten u. Unterlagen. - Sicherstellung der Absperrung des gesamten Fahrtgebietes. - Presse, Film u. Funk waren zu unterrichten u. zu Vorschauen zu veranlassen. - Beschilderung der Strecke. - Versendung von Einladungen - usw…. Diese Arbeiten waren in den Abendstunden des 28.07. beendet und alle Vorbereitungen für den einwandfreien Verlauf der Prüffahrt getroffen.


Wertungsverfahren

Für die Wertung galt es ein Verfahren zu entwickeln, welches die in der Ausschreibung geforderten Bedingungen - geringsten Kraftstoffverbrauch bei möglichst hoher Durchschnittsgeschwindigkeit - in ein gut ausgewogenes Verhältnis brachte.

Auf Grund von Versuchsfahrten, von Verbrauchsmessungen usw. und auf Grund dessen, das eine Fahrweise in den mittleren und oberen Geschwindigkeitsbereichen erzielt werden sollte, ergab sich folgende Wertungsformel:

Zeit in Sekunden + Verbrauch in Liter = Punktezahl

Der Fahrer mit der niedrigsten Punktezahl sollte bester Teilnehmer sein.


Streckenbeschreibung

Im Allgemeinen ist zusagen, dass die Wahl der Strecke für eine derartige Werksprüfung richtig war. Nicht Autobahn und nicht ausgesprochenes Gelände sollte befahren werden, sondern die Prüfungsfahrt sollte über einen Kurs gehen, der normalen Anforderungen an die Fahrer und Fahrzeuge hinsichtlich einer sportlichen Fahrweise stellen sollte.

Demzufolge wechselten Stadtstrassen mit engen Kurven, ansteigende, kurvenreiche Asphaltstrecken, zum teil sehr schlechte, schmale und schlaglochreiche Fahrwege und Gefällstücke mit Haarnadelkehren untereinander ab.

Die prozentuale Zusammensetzung war:

17,5% Stadtkurs mit Kopfsteinpflaster

16,8% ungepflasterte Landwege

8,9% sehr gute Strasse mit griffigem Kleinpflaster

56,8% kurvenreiche Asphaltstrecke

Die Strecke war am Tag der Prüfungsfahrt infolge hochsommerlicher Hitze trocken. Auf dem Teil zwischen Wilhelmsthal und Unkeroda wurde weitgehend Staubentwicklung festgestellt. In den durchfahrenen Waldgebieten - ca. 48% der Strecke - entsprechende günstige Voraussetzungen für erhöhte Leistungsfähigkeit der Motoren.


Maschinenabnahme

Am Sonnabend, 28.07.1951, erfolgte in den Nachmittagsstunden im Werk die Abnahme der Fahrzeuge, welche Aufschluss gab über den Zustand der Fahrzeuge vor der Fahrt bei gleichzeiger Registrierung etwa vorgenommener Veränderungen bzw. vorhandener Abweichungen zur Serie. Gleichfalls fand die Verlosung der Startnummern statt, deren Folge gleichzeitig die Startaufstellung ergab. Anschließend erfolgte die Fahrerbesprechung.

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Verlauf der Veranstaltung

Nach vorhergegangener Kontrolle der Einsatzbereitschaftdes Streckendienstes und nach Abnahme durch den verantwortlichen Leiter der Absperrungsmaßnahmen senkte sich 8:09 Uhr die Startflagge für Teilnehmer Nr. 1. In jeweiligen Abständen von 15 Sekunden folgte Wagen auf Wagen - der Start verlief reibungslos.

Die einzelnen gefahrenen Rundenzeiten und die zu verzeichnenden Ausfälle sind aus der Zusammenstellung ersichtlich.

Über die Positionsverschiebungen wärend der Fahrt gibt die Rundentabelle interessante - anschließend erläuterte - Hinweise.

11:16 Uhr passierte als erster Teilnehmer nach zehn Runden Fahrt die Startnummer 4 die Ziellinie. Dem Fahrzeug folgten in registrierten Abständen die weiteren 14 Teilnehmer, welche die Fahrt beendeten.

Sofort nach Überfahren der Ziellinie erfolgte im Hof des Kreispolizeiamtes die Feststellung des Verbrauches. Die genauen Verbrauchsziffern der einzelnen Wagen sind ebenfalls aus der Zusammenstellung ersichtlich.



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