Rennwagen - "Rennen rund um Schotten"
Sechs Jahrzehnte Automobilbau | Wartburg auf der Messe Leipzig |
Aus dem Rennsport können wir hier nun vom 20. Juni 1948 ein weiteres Album zeigen. In dem Falle sind originale Textdokumente überliefert und wir lassen diese für sich sprechen:
Rennen "Rund um Schotten" am 20. Juni 1948
Rennen XI, Sportwagen 2.000 ccm³, 11 Meldungen, am Start waren 7 Wagen.
Das Rennen ging über 4 Runden (siehe nachstehende Karte) = 64,32 km.
Verlauf des Rennens:
Nachdem Krakau beim Training die beste Zeit herausgeholt hatte, bekam er den ersten Startplatz. Neben ihm stand der zweitbeste aus dem Training, der Fahrer Kling, Stuttgart, auf BMW-Veritas. Gleich nach dem Start setzte sich Krakau an die Spitze des gesamten Feldes, dicht gefolgt von Kling. Es entwickelte sich ein erbitterter Zweikampf, wobei Krakau das Tempo angab und in der 2. Runde die Tagesbestzeit mit einem Rundendurchschnitt von 119,11 km erreichte. Das übringe Feld war diesem mörderischen Tempo nicht gewachsen und folgte in einem Abstand von ca. 1/2 Runde. In dieser Weise verlief das Rennen bis zur letzten Runde.
Nach Eingang in diese Runde wurde Krakau von seinem Verfolger Kling überholt, übernahm aber kurz darauf wieder die Führung. Ein kurz darauf folgender Motorschaden zwang ihn wieder auf den 2. Platz und gleich danach bei Kilometer 8 vor dem Ziel, zum Ausscheiden. Kling fuhr nach der Aufgabe Krakaus im verhaltenen Tempo den Sieg dieses Rennens.
Der Fahrer Kling erklärte nach dem Rennen, er habe in diesem Rennen die ersten grauen Haare bekommen und habe sich noch nie einen Sieg so hart erkämpfen müssen. Er betonte gleichzeitig, daß er von der Geschwindigkeit und Leistung des in der Ostzone gebauten Wagens sehr überrascht war und ihn bei weiteren Rennen für die größte Konkurenz hielt.
Hinzuweisen ist noch darauf, daß der Wagen von Krakau bei einer Endgeschwindigkeitsmessung auf der Autobahn bei Hannover 208 km/Std erreichte.
Das Gesamtgewicht des Wagens, fahrfertig, betrug etwa 580 kg.
Die Bereifung des Fahrzeuges stammte von der Fa. Fulda, in der Größe: vorn 5,00 x 16" und hinten 5,50 x 16".
Zur Verwendung kam: Essolup-Rennöl von der Fa. Standart und Kraftstoff Alkohol-Spezialgemisch mit einer OZ von etwa 90. Bei einer Außentemperatur von +15°C wurden PÖl- und Wassertemperaturen von etwa 90°C erreicht.