Wasserpumpe

Aus Wiki.W311.info
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Wasserpumpe [[Portal:W312|W312],W353 und W353W (Motor 353 und 353.1)

Allgemeines

Die Hauptaufgabe der Wasserpumpe ist es, die Kühlflüssigkeit im Kreislauf an den wesentlichen, zu kühlenden Stellen im Motor vorbeizuführen und die erwärmte Flüssigkeit zum Kühler zu transportieren. In diesem kühlt sie sich ab und kann anschließend erneut Wärmeenergie aufnehmen.

Beim Wartburg 312 und 353(W) befindet sich die Wasserpumpe in Fahrtrichtung hinten am Zylinderkopf und wird über den Keilriemen und die sogenannte Lüfterwelle angetrieben. Im Wasserpumpengehäuse befindet sich im wesentlichen ein Schaufelrad, welches deutlich größere Drehzahlen hat, als die eigentliche Motordrehzahl (Übersetzungsverhältnis des Riementriebes). Dieses ist beidseitig mit einem Gleitdichtring abgedichtet, damit kein Kühlwasser austreten kann.

Veränderungen

Die Wasserpumpe wurde in dieser Ausführung seit 1965 im wesentlichen nicht verändert. Allerdings gibt es Unterschiede bezüglich der konstruktiven Umsetzung. Die erste Ausführung, wie sie im Reparaturhandbuch für den W312 und 353 von 1966 dargestellt ist, hatte vermutlich ein einteiliges Gehäuse und Membrane-Geleitdichtringe, die kein Messinggehäuse haben (Feder einzeln abnehmbar). Sie scheint nur in sehr geringen Stückzahlen produziert worden zu sein.

Spätere Ausführungen bis 1978 haben ein zweiteiliges Wasserpumpengehäuse. Dies scheint vorrangig fertigungstechnische Gründe zu haben, da es für keinerlei Wartungs- oder Reparaturarbeiten an der Wasserpumpe nötig ist, die beiden Teile voneinander zu trennen (außer zum Ersetzen der Dichtung dazwischen). Diese Pumpen erhielten erst außen, dann auch innen Membranegleitdichtringe mit Messinggehäuse, in unterschiedlichen Ausführungen.

Bei Pumpen, die ab 1978 gefertigt sind, ist das Pumpengehäuse wieder einteilig. Es änderte sich damit jedoch nur das Pumpengehäuse, die Membranegleitdichtringe und die weiteren Bauteile der Pumpe (ausgenommen die Schrauben M6 zu Befestigung des Pumpegehäuses) blieben unverändert.

Spätere Gehäuse haben einen oder zwei zusätzliche Anschlüsse für z.B. eine Ansaugflanschvorwärmung.

Für den Wartburg 353W mit Frontkühler entfiel der äußere Membranegleitdichtring und das Gehäuse wurde mit einer Stahlscheibe verschlossen. Gleichzeitig änderte sich das Schaufelrad, und die Wasserpumpenwelle (vorher auch Lüfterwelle) wurde gekürzt. Zudem wurde die Entlüftungsschraube durch einen Schlauchstutzen ersetzt.

Hersteller

Die Wasserpumpen wurden in der Karl Schmidt KG, Merbelsrod (kurz KSM) hergestellt.

Ab 1972 änderte sich der Name in VEB Geräte- und Pumpenwerk Merbelsrod (GPM) in Thüringen

Link zu dem Zulieferbetrieben

Datierung

Die meisten Gehäuse haben ein Fertigungsdatum (vermutlich) eingestanzt. Dieses scheint die Form MM JJ zu haben (10 75 für Oktober 1975). Die Platzierung dieser Einstanzung kann den folgenden Bildern entnommen werden. (Bilder folgen...)

Änderungsdokumentation

Ausführung serienmäßiger
Einsatz
Wasserpumpengehäuse-
außen
Wasserpumpengehäuse-
innen
Wasserpumpengehäuse-
kopfseitig
Einzelteile
(Schaufelrad,
Dichtugen…)
Bemerkungen
Besonderheiten
1. Ausführung
einteilig
1964/65
vermutlich Vorserie
- - - - Dichtungselemte
innen und außen
ohne Messinggehäuse
2. Ausführung
zweiteilig
1965(?) - - - - Dichtungselemte
innen ohne,
außen mit
Messinggehäuse,
2 Senkkopfschrauben zur
Verbindung der Gehäuseteile
3. Ausführung
zweiteilig
1965(?) bis 78 - - - - Dichtungselemte
innen und außen
mit Messinggehäuse,
4 Senkkopfschrauben zur
Verbindung der Gehäuseteile
4. Ausführung
zweiteilig
1971(?)
vermutlich nur zwischenzeitlich
- - - - Dichtungselemte
innen und außen
mit Messinggehäuse,
4 Sechskantschrauben zur
Verbindung der Gehäuseteile
5. Ausführung
einteilig
1978- 14.06.82
bis(17 20 932)[1]
- - - - Dichtungselemte
innen und außen
mit Messinggehäuse,
2 Eingänge (vom Kühler und vom
Heizungwärmetauscher)
6. Ausführung
einteilig
14.06.82 - 30. 06. 85
(17 20 932 - 20 24 100)[1]
- - - - Dichtungselemte
innen und außen
mit Messinggehäuse,
3 Eingänge (vom Kühler, vom
Heizungwärmetauscher und
von der Ausaugvorwärumung)
7. Ausführung
einteilig
30. 06. 85 - 88
(ab 20 24 100)[1]
- - - - 3 Eingänge (vom Kühler, vom
Heizungwärmetauscher und von der Ausaugvorwärumung),
hinten geschlossen (Frontkühler),
Schlauchstutzen statt Entlüftungsschraube


Weitere Ausführungen

Die 5. bis 7. Ausführung gibt es auch mit weiteren Schlauchstutzen, z.B. für den Barkas B1000. Weiterhin gibt es Gehäuse aus später Produktion, bei denen die Schlauchstutzen an sich mit angegossen sind, allerdings nicht gebohrt sind und damit keine Funktion haben. Dies diente wohl der rationellen Produktion der Gehäuse für Einsatz in unterschiedlichen Fahrzeugen.

Referenzen/Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Dipl.-Ing. Horst Ihling In: , Wie helfe ich mir selbst? 9., unveränderte Auflage 1990 8. Technische Änderungen und Weiterentwicklungsmaßnahmen, VEB Verlag Technik Berlin, 1990, Seite 299ff