Der IFA F9: Unterschied zwischen den Versionen

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Das ehemalige Audi-Werk in Zwickau war von Kriegszerstörungen weitgehend verschont geblieben, wurde jedoch 1946 enteignet und von der sowjetischen Besatzungsmacht zum großen Teil demontiert.  
 
Das ehemalige Audi-Werk in Zwickau war von Kriegszerstörungen weitgehend verschont geblieben, wurde jedoch 1946 enteignet und von der sowjetischen Besatzungsmacht zum großen Teil demontiert.  
  
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== Produktionsverlagerung des IFA-F9 nach Eisenach ==
 
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[[Datei:IFA F9-Magdeburg.jpg|thumb|280px|right|Ein IFA F9 in der Ausführung mit ungeteilter Frontscheibe, wie er ab 1953 gebaut wurde.<br />Madgeburg<br /><small>Foto: Martin Rapp</small>]]
 
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* 1954: mehr Leistung mit nun 22 kW (30 PS), geänderte Getriebe- und Antriebsübersetzung, größerer Tank (40 statt 30 Liter)
 
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* 1955: Lenkrad- statt Krückstockschaltung
 
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== Technische Daten IFA-F9 ==
 
== Technische Daten IFA-F9 ==

Version vom 27. August 2011, 10:19 Uhr

Der IFA F9 in der ursprünglichen Ausführung mit geteilter Front- und Heckscheibe.
Leipzig, Am Naschmarkt, 1951
Foto: Rössing & Rössing – Fotothek

Der IFA F9 ist eigentlich ein DKW F9.


Die Vor-Geschichte

Das Fahrzeug hat eine interessante Geschichte.
Bereits seit den 20er Jahren beschäftigten sich Fahrzeughersteller mit der Strömungstechnik. Ziel war, mit strömungsgünstigen Karosserieformen weniger Luftwiderstand, weniger Fahrwiderstand zu erreichen. Bekanntlich hat dies auch Auswirkung auf Verbrauch und mögliche Geschwindigkeit.

Stromlinien-Fahrzeuge waren gegen Ende der 30er Jahre Zeitgeschmack und Ausdruck eines modernen Lebensgefühl. Stromlinienförmig waren nicht nur Autos, sondern auch Schienenfahrzeuge (z. B. Fliegender Hamburger, Henschel-Wegmann-Zug).

Es gibt in den Quellen unterschiedliche Angaben zu dem cw-Wert: 
http://de.wikipedia.org/wiki/DKW_F9 schreibt: 0,42
http://de.wikipedia.org/wiki/DKW_F89 schreibt: 0,34. 
Was ist richtig?

Die Blech-Karosserie des F9 war ein Entwurf des Industriedesigner Günther Mickwausch und wies einen cw-Wert von 0,42 auf, der damals Maßstäbe setzte. Zugleich war es gelungen, die Formteile so zu konzipieren, dass eine wirtschaftliche Produktion möglich war.

Der DKW F9 entsprach (genau wie der KdF-Wagen – später VW-Käfer) dem Zeitgeschmack. Der Wagen war von der Auto Union als DKW F9 konzipiert und sollte im Rahmen der propagierten Massen-Motorisierung gegen den KdF-Wagen in Wettbewerb treten. Während dieser vorwiegend über ein spezielles Spar-System über die KdF-Organisation vertrieben werden sollte, wäre der F9 (im Rahmen der NS-Planwirtschaft) freiverkäuflich gewesen.
Die Konstruktion mit der einfachen und sparsamen Technik hätte sicher das Zeug gehabt...

Die Geschichte ist letztlich sehr viel anders verlaufen. Der DKW F9 ist vor dem Krieg (abgesehen von Funktionsmustern) nie in Produktion gegangen. Statt dessen wurden Rüstungsgüter hergestellt.


Die Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg

Das IFA-Logo, wie es am F9 zu finden ist

Das ehemalige Audi-Werk in Zwickau war von Kriegszerstörungen weitgehend verschont geblieben, wurde jedoch 1946 enteignet und von der sowjetischen Besatzungsmacht zum großen Teil demontiert.

Erst 1949 konnte eine Fertigung der Vorkriegs-Konstruktion DKW F8 als IFA F8 aufgenommen werden. Ab 1950 ging auch der IFA F9 in Serie. Wegen mangelnder Versorgung mit Karosserie-Blechen konnte die Produktion nicht vollständig umgestellt werden und es blieb parallel eine Fertigung von F8 bestehen. In Zwickau wurden bis zur Umstellung der Produktion von Serien-Pkw mit Kunststoff-Karosserie nur etwa 1.880 IFA F9 hergestellt. Die Bleche wurden im Nachbar-Werk bei Sachsenring-Horch gepresst.
Ab 1953 wurde die Produktion des F9 in das Automobilwerk Eisenach verlagert.

In Zwickau erfolgte auf Beschluss der SED per 1. Mai 1958 die Fusion des Automobilwerk Zwickau (AWZ) mit dem Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau (ehemals Horch) zum VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau. Beide Werke sollten die Fertigung der Duroplast-Karosserien P70, später P50 und Trabant übernehmen.


Produktionsverlagerung des IFA-F9 nach Eisenach

Ein IFA F9 in der Ausführung mit ungeteilter Frontscheibe, wie er ab 1953 gebaut wurde.
Madgeburg
Foto: Martin Rapp
Hier wird es spannend...


Änderungen während der Produktion:

IFA F9 als Cabrio in attraktiver Zweifarb-Lackierung.
Foto: Martin Rapp
  • 1953: durchgehende statt geteilte Frontscheibe, große Panoramaheckscheibe
  • 1954: mehr Leistung mit nun 22 kW (30 PS), geänderte Getriebe- und Antriebsübersetzung, größerer Tank (40 statt 30 Liter)
  • 1955: Lenkrad- statt Krückstockschaltung


 
 
 
 
IFA F9 in der Ausstellung 'Automobile Welt Eisenach'.
Foto: Thomas Sälzle, formfreu.de

 
 
 
 
IFA F9 in der Ausstellung 'Automobile Welt Eisenach'.
Foto: Thomas Sälzle, formfreu.de



Technische Daten IFA-F9

Technische Daten IFA F9
Technische Daten IFA F9 1950–1953 1954–1956
Motor:  3-Zylinder-Reihenmotor (Zweitakt)
Hubraum:  900 cm³
Bohrung x Hub:  70 x 78 mm
Leistung bei 1/min:  21 kW (28 PS)
bei 3.600
22 kW (30 PS)
bei 3.800
Max. Drehmoment bei 1/min:  73,5 Nm bei 2.500
Verdichtung:  1:6,25 1:6,9
Gemischaufbereitung:  1 Flachstromvergaser BVF H32/0
Ventilsteuerung:  Kolbensteuerung
Kühlung:  Wasser (10 Liter)
Getriebe:  4 Gang
Radaufhängung vorn:  Dreieckquerlenker unten, Querblattfeder oben
hydraulische Kolben-Stoßdämpfer
Radaufhängung hinten:  Starre Rohrachse, Querblattfeder oben
hydraulische Kolben-Stoßdämpfer
Bremsen:  Trommeln vorn und hinten
Lenkung:  Zahnstangenlenkung
Karosserie:  Ganzstahl, Kastenprofilrahmen
Spurweite vorn/hinten:  1.184/1.260 mm
Radstand:  2.350 mm
Abmessungen:  Limousine: 4.200 x 1.600 x 1.450 mm
Kombi: 4.200 x 1.650 x 1.570 mm
Cabriolet: 4.200 x 1.600 x 1.500 mm
Leergewicht:  900–960 kg
Höchstgeschwindigkeit:  Limousine u. Cabriolet: 110 km/h, Kombi: 90 km/h
0–100 km/h:  Limousine u. Cabriolet: 39 s, Kombi: 52 s
Verbrauch (Liter/100 Kilometer:  Limousine u. Cabriolet: 10 l, Kombi: 11 l
Preis :  Limousine: 13.200, Kombi: 12.650, Cabriolet: 14.000
Cabrio-Limousine: 15.000 Mark (DDR)

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/IFA_F9


Schwestermodell in Westdeutschland

Fehlt auch noch 


Literatur

  • Werner Oswald: Kraftfahrzeuge der DDR, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-01913-2
  • Peter Kurze: DKW-Meisterklasse − Ein Wagen für die ganze Welt. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2005, ISBN 3-7688-1646-X
  • Siegfried Rauch: DKW − Die Geschichte einer Weltmarke. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-87943-759-9
  • Auto- und Motorrad-Welt, Heft 6/1953, Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln

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