Der IFA F9: Unterschied zwischen den Versionen
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Der IFA F9 ist ein Personenwagen, der von 1949 bis 1956 in verschiedenen Karosserie-Varianten in Zwickau und Eisenach sowie Dresden und Meerane hergestellt wurde. Er basiert weitgehend auf dem [http://de.wikipedia.org/wiki/DKW_F_9 DKW F9 "Hohe Klasse"], der von 1937 bis 1940 entwickelt wurde. | Der IFA F9 ist ein Personenwagen, der von 1949 bis 1956 in verschiedenen Karosserie-Varianten in Zwickau und Eisenach sowie Dresden und Meerane hergestellt wurde. Er basiert weitgehend auf dem [http://de.wikipedia.org/wiki/DKW_F_9 DKW F9 "Hohe Klasse"], der von 1937 bis 1940 entwickelt wurde. | ||
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Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Auto_Union Auto Union] straffte in den 1930er Jahren ihr Modellprogramm, um gegen den geplanten [http://de.wikipedia.org/wiki/KdF-Wagen KdF-Wagen] bestehen zu können<ref>Rönicke, Frank: IFA F8-F9-P70. Motorbuch Verlag Stuttgart 2016</ref>. Auf der [http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Automobil-Ausstellung Automobilausstellung] 1940 sollte daher ein neues Fahrzeug gezeigt werden, der [http://de.wikipedia.org/wiki/DKW_F_9 DKW F9], der gleichzeitig den [http://de.wikipedia.org/wiki/DKW_F_8 F8] ersetzen sollte. Es verfügte über den markenspezifischen Frontantrieb in einem konventionellen Kastenrahmen, | Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Auto_Union Auto Union] straffte in den 1930er Jahren ihr Modellprogramm, um gegen den geplanten [http://de.wikipedia.org/wiki/KdF-Wagen KdF-Wagen] bestehen zu können<ref>Rönicke, Frank: IFA F8-F9-P70. Motorbuch Verlag Stuttgart 2016</ref>. Auf der [http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Automobil-Ausstellung Automobilausstellung] 1940 sollte daher ein neues Fahrzeug gezeigt werden, der [http://de.wikipedia.org/wiki/DKW_F_9 DKW F9], der gleichzeitig den [http://de.wikipedia.org/wiki/DKW_F_8 F8] ersetzen sollte. Es verfügte über den markenspezifischen Frontantrieb in einem konventionellen Kastenrahmen, | ||
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Der DKW F9 ging vor dem Krieg nicht in Produktion, es entstanden lediglich ungefähr ein Dutzend fahrbereite Prototypen. Mit den Produktionsanlagen wurden dann auf Befehl Kriegsgüter hergestellt. | Der DKW F9 ging vor dem Krieg nicht in Produktion, es entstanden lediglich ungefähr ein Dutzend fahrbereite Prototypen. Mit den Produktionsanlagen wurden dann auf Befehl Kriegsgüter hergestellt. | ||
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Version vom 1. November 2020, 17:29 Uhr
Der IFA F9 ist ein Personenwagen, der von 1949 bis 1956 in verschiedenen Karosserie-Varianten in Zwickau und Eisenach sowie Dresden und Meerane hergestellt wurde. Er basiert weitgehend auf dem DKW F9 "Hohe Klasse", der von 1937 bis 1940 entwickelt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Vorgeschichte
- 2 Die Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg
- 3 Produktionsverlagerung des IFA-F9 nach Eisenach
- 4 Modellpalette IFA F9/EMW 309
- 5 Änderungen während der Produktion
- 6 Technische Daten IFA-F9
- 7 Impressionen aus der automobilen welt eisenach
- 8 Schwestermodell in Westdeutschland
- 9 Einzelnachweise
- 10 Weitere Quellen
- 11 Links zum Thema
Die Vorgeschichte
Modellpolitik
Die Auto Union straffte in den 1930er Jahren ihr Modellprogramm, um gegen den geplanten KdF-Wagen bestehen zu können[1]. Auf der Automobilausstellung 1940 sollte daher ein neues Fahrzeug gezeigt werden, der DKW F9, der gleichzeitig den F8 ersetzen sollte. Es verfügte über den markenspezifischen Frontantrieb in einem konventionellen Kastenrahmen, jedoch kombiniert mit einem neuen, modernen, von Oskar Siebler konstruierten Dreizylinder-Zweitakt-Motor, verpackt in einer ebenso modernen stromlinienförmigen Karosserie.
Die Grundabmessungen des DKW F9 entsprachen nahezu exakt denen des KdF-Wagens. Während letzterer konsequent für industrielle Produktionsmethoden nach amerikanischem Vorbild konstruiert war, erinnert die Stahlkarosse des DKW noch stark an die gewohnten Holz-Kunstleder-Konstruktionen mit hohem Anteil an Handarbeit. Auch wog der F9 rund 150 kg[2] mehr als der konsequent auf Leichtbau getrimmte KdF-Wagen. Nicht zuletzt lag der geplante Verkaufspreis zwar ungefähr auf der Höhe des Opel Kadett mit 2000,- RM und deutlich unter den 3000,- RM des Adler Trumpf Junior, aber auch doppelt so hoch wie die 1000,- RM des KdF-Wagens.[3]
Der DKW F9 ging vor dem Krieg nicht in Produktion, es entstanden lediglich ungefähr ein Dutzend fahrbereite Prototypen. Mit den Produktionsanlagen wurden dann auf Befehl Kriegsgüter hergestellt.
Stromlinie
Das Design des DKW F9 war eindeutig ein Kind seiner Zeit.
Bereits seit den 1920er Jahren beschäftigten sich Forscher und Fahrzeughersteller mit der Strömung an Straßenfahrzeugen. Ziel war, mit strömungsgünstigen Karosserieformen den Luftwiderstand zu senken. Dadurch konnte der Verbrauch reduziert und größere Höchstgeschwindigkeiten erreicht werden. In den späten 1930er Jahren floß die Stromlinie vermehrt in das Design von Fluggeräten, Straßen- und Schienenfahrzeugen sowie von Gegenständen des täglichen Gebrauchs ein (z. B. Fliegender Hamburger, Henschel-Wegmann-Zug). Im dieser Zeit ließ sich Artur Locke, Leiter Karosserieentwicklung der Auto Union, das Design von DKW F9 und Horch 930S patentieren. Der Industriedesigner Günther Mikwausch gestaltete es aus. Daraus ergab sich der für Serienfahrzeuge der damaligen Zeit konkurrenzlose cw-Wert des F9 von 0,37[4].
Die Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg
Das ehemalige Audi-Werk in Zwickau war von Kriegszerstörungen weitgehend verschont geblieben, wurde jedoch 1946 enteignet und von der sowjetischen Besatzungsmacht zum großen Teil demontiert.
Erst 1949 konnte eine Fertigung der Vorkriegs-Konstruktion DKW F8 als IFA F8 aufgenommen werden. 1948 wurde bereits der F9 als Neukonstruktion vorgestellt. Er ging auf eine 1937 begonnene Vorkriegsentwicklung der Auto-Union zurück, deren Produktion jedoch durch den Kriegsbeginn nicht mehr aufgenommen werden konnte.[5] Wegen mangelnder Versorgung mit Karosserie-Blechen konnte die Produktion nicht vollständig umgestellt werden und es blieb parallel eine Fertigung von F8 bestehen. In Zwickau wurden bis zur Umstellung der Produktion von Serien-Pkw mit Kunststoff-Karosserie nur etwa 1.880 IFA F9 hergestellt. Die Bleche wurden im Nachbar-Werk bei Sachsenring-Horch gepresst.
In Zwickau erfolgte auf Beschluss der SED per 1. Mai 1958 die Fusion des Automobilwerk Zwickau (AWZ) mit dem Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerke Zwickau (ehemals Horch) zum VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau. Beide Werke sollten die Fertigung der Duroplast-Karosserien P70, später P50 und Trabant übernehmen. Die Produktion des F9 wurde 1953 in das Automobilwerk Eisenach verlagert.
Produktionsverlagerung des IFA-F9 nach Eisenach
Modellpalette IFA F9/EMW 309
Der IFA F9 konnte wegen seiner Rahmenbauweise in verschiedenen Karosserieausführungen hergestellt werden. Folgende Ausführungen hat es gegeben[6]:
- 309/1 Limousine
- 309/2 Kabriolett (Cabrio)
- 309/4 Kabrio-Limousine (Cabrio-Limousine)
- 309/4 Sonderfahrzeug (Einsatzwagen/Kübel viertürig)
- 309/5 Fahrzeug ohne Aufbau
- 309/6 Limousine mit Rechtslenkung
- 309/7 Kombiwagen mit Holzaufbau (1954 nicht mehr gebaut)
- 309/8 Schiebedach-Limousine
- 309/9 Kombiwagen mit Stahlaufbau
- (ohne Nr.) Pick-up auf Basis 309/9
Prototypen[7]:
- Roadster
- Rennwagen
Änderungen während der Produktion
Siehe: Technische Veränderungen am F9
Technische Daten IFA-F9
1950–1953 | 1954–1956[8] | |
---|---|---|
Motor: | 3-Zylinder-Reihenmotor (Zweitakt) | |
Hubraum: | 900 cm³ | |
Bohrung x Hub: | 70 x 78 mm | |
Leistung bei 1/min: | 21 kW (28 PS) bei 3.600 | 22 kW (30 PS) bei 3.600 - max. 32 PS |
Max. Drehmoment bei 1/min: | 73,5 Nm bei 2.500 | 75 bei 2500 |
Verdichtung: | 6,25:1 | 6,8...7:1 |
Gemischaufbereitung: | 1 Flachstromvergaser BVF H32/0 | |
Ventilsteuerung: | Kolbensteuerung: Umkehrspülung | |
Kraftstoff | Otto-Kraftstoff mit 4% Motorenöl-Beimischung (1:25) | |
Kühlung: | Wasser (10 Liter) | |
Zündung | Zündverteiler ZVL H1 (Zündabstand 60°) | |
Batterie | 6 V 84 Ah | |
Getriebe: | 4 Gang manuell, unsynchronisiert, mit integriertem Kegelraddifferential und schaltbarem Freilauf | |
Kupplung | Einscheiben-Trockenkupplung mit Seilzug-Betätigung | |
Antriebsachse | vorn, Doppelgelenkwellen | |
Radaufhängung vorn: | Einzelradaufhängung: Dreieckquerlenker unten, Querblattfeder oben, hydraulische Hebel-Stoßdämpfer | |
Radaufhängung hinten: | Starre Rohrachse, Querblattfeder oben, Längslenker, hydraulische Hebel-Stoßdämpfer | |
Reifen/Felgen | 5.00-16 auf 3.25Dx16 (Kombi: 5.50-16 auf 3.50Dx16) | |
Lenkung: | Zahnstangenlenkung | |
Fahrwerkschmierung | Eindruck-Zentralschmierung | |
Karosserie: | zweitürige Ganzstahlkarosse mit von außen zugänglichem Kofferraum, Kastenprofilrahmen | |
Spurweite vorn/hinten: | 1.184/1.260 mm | |
Radstand: | 2.350 mm | |
Abmessungen: | Limousine: 4.200 x 1.600 x 1.450 mm Kombi: 4.200 x 1.650 x 1.570 mm Cabriolet: 4.200 x 1.600 x 1.500 mm | |
Leergewicht Limousine/Cabrio/Kombi | 870/910/950 kg | 890/910/950 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | Limousine/Cabriolet: 100 km/h, Kombi: 85 km/h (kurzzeitig 110/90 km/h) | |
Beschleunigung 0–90 km/h: | 28 s | |
Verbrauch (Liter/100 Kilometer: | Limousine u. Cabriolet: 10 l, Kombi: 11 l | |
Preis : | Limousine: 13.200, Kombi: 12.650, Cabriolet: 14.000 Cabrio-Limousine: 15.000 Mark (DDR) |
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/IFA_F9
Impressionen aus der automobilen welt eisenach
Schwestermodell in Westdeutschland
Siehe: DKW F89
Einzelnachweise
- ↑ Rönicke, Frank: IFA F8-F9-P70. Motorbuch Verlag Stuttgart 2016
- ↑ Oswald, Werner: Deutsche Autos 1920 - 1945. Eine Typengeschichte. Motorbuchverlag Stuttgart 1983
- ↑ Etzold, Rüdiger: Der Käfer II. Eine Dokumentation. Verlag Alfred Bucheli Zug 1984
- ↑ Kieselbach, Ralf J.F.: Stromlinienautos in Deutschland. Aerodynamik im PKW-Bau 1900 bis 1945. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart 1982
- ↑ Reinhold Bauer: PKW-Bau in der DDR In: 3.1.4.2 Zwickau, 1999, S. 56.
- ↑ Ersatzteil-Liste IFA F9 Kraftwagen, Ausgabe 1954, AWE
- ↑ Lisse, Jürgen: Fahrzeuglexikon Wartburg. Bildverlag Böttger Witschdorf 2007
- ↑ Autorenkollektiv: Betriebsanleitung für IFA-Personenkraftwagen F9, Eisenach 1954
Weitere Quellen
- Oswald, Werner: Kraftfahrzeuge der DDR, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-01913-2
- Kurze, Peter: DKW-Meisterklasse − Ein Wagen für die ganze Welt. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2005, ISBN 3-7688-1646-X
- Rauch, Siegfried: DKW − Die Geschichte einer Weltmarke. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-87943-759-9
- Auto- und Motorrad-Welt, Heft 6/1953, Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln
Links zum Thema
Private Seiten
- Thorstens Seite über den IFA F9
- Prototyp von 1940
- Prospekte, Testberichte zum F9
- Private Homepage zu DKW-Modellen
- Private Homepage zum DKW F89
- Neuanfang nach 1945 - DKW im Westen
Museen
- August-Horch-Museum Zwickau
- automobile welt eisenach
- Museum für sächsische Fahrzeuge Chemnitz
- PS.Speicher Einbeck
- Audi museum mobile