Scheinwerfer

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Elektrische Schaltung

Im Wartburg, wie auch im Trabant, führte man mit Produktionsbeginn 1956 bzw. 1958 Tastenschalter ein, die in einer Art Klaviertastatur aneinandergereiht wurden und zum Ein- und Ausschalten von Licht, Scheibenwischer, Gebläse, usw. dienten. Für das Licht waren bei beiden Fahrzeugtypen jeweils drei dieser Tastenschalter vorgesehen. In der seit 1956 gefertigten 900-er Modelreihe des Wartburg ließ sich mit dem 1. Tastenschalter das Standlicht, mit dem 2. Tastenschalter die Scheinwerfer und mit dem 3. Tastenschalter die Armaturenbeleuchtung betätigen. Eine Parklichtschaltung gab es noch nicht, man parkte mit Standlicht und schaltete dafür die Armaturenbeleuchtung aus.

Tastenschalterleiste des Trabant 500 analog zum Wartburg 311

Der seit 1958 gefertigte Trabant 500 war hier bereits weiter: Mit dem 1. Tastenschalter betätigte man das Parklicht, der 2. Tastenschalter war für das Standlicht zuständig und der 3. Tastenschalter für die Scheinwerfer. Mit dem ab 1962 eingeführten Wartburg 1000 erschienen die Lichthupe und vermutlich auch die Parklichtschaltung als Neuheiten. Hierbei übernahm man die Schaltfolge des Trabant, aber nicht seine elektrische Beschaltung, denn die führte im Laufe der Jahre zu Problemen mit der Lichtleistung.

Bei der Zuschaltung der Beleuchtung eines Fahrzeuges muß die Schaltfolge: 1. Parklicht, 2. Parklicht & Standlicht, 3. Parklicht & Standlicht & Scheinwerfer oder 1. Standlicht, 2. Standlicht & Scheinwerfer eingehalten werden, da nicht mit Scheinwerfer ohne Standlicht gefahren werden darf. Der heute wie früher zumeist übliche Licht-Stufenschalter garantiert mechanisch diese Schaltfolge. Bei einem Lichtschalter mit drei unabhängig voneinander schaltbaren Tastenschaltern mußte jedoch eine elektrische Sicherheitsschaltung gewählt werden, um eine mögliche Fehlbedienung zu vermeiden.

Beim Trabant 500 betrieb man die 3 Schalter in einer Reihenschaltung - der einfachsten Form der Verhinderung von Fehlbedienungen. Das bedeutete aber, der Strom für die Scheinwerfer mußte zusätzlich zum eigentlichen Scheinwerfer-Einschalter noch über die zwei Park-/Standlicht-Schalter fließen. Da jeder Schalter einen Spannungsabfall erzeugt, entstand durch die drei Schalter ein unzulässig hoher Spannungsabfall, insbesondere je älter das Fahrzeug wurde (Korrosion und Verschleiß). Verschärft wurde die Situation noch durch die niedrige Bordspannung von 6 V. Im Gegensatz zum 12 V-Bordnetz muß bei 6 V ein doppelt hoher Strom fließen, um die gleiche Leistung zu erreichen. Und, je höher der Stromfluß, um so größer der Spannungsabfall.

Schalterleiste für die Bedienung der Beleuchtung (ab Wartburg 1000)

In Eisenach wollte man dieses Problem entschärfen und setzte eine andere Lichtschaltung ein. Statt der einfachen Tastenausschalter (TAS) des Wartburg 900 erhielt der neue Wartburg 1000 Tastenumschalter (TUS) und ein Ruhestromrelais.

Übersicht 200er Scheinwerfer

Für ausreichende Beleuchtung sorgten beim Wartburg 311 in den ersten Jahren 200 mm große Scheinwerfer. Diese recht großen Scheinwerfer wurden bis zum Fahrgestell-Nr. 61 3398 (12. Dezember 1960) verbaut, bevor die 170 mm Scheinwerfer zum Einsatz kamen. Es gab jedoch bei den 200 mm Scheinwerfern eine Vielzahl von Variationen, die heute nur noch schwer in eine zeitliche Reihenfolge gebracht werden können. Es wurde mit den Jahren scheinbar doch recht oft die Streuscheibe, der Lampenring oder der Reflektor getauscht. Somit sind heute durch aus die verschiedensten Kombinationsmöglichkeiten der 3 Bauteile zu finden. Die folgende Auflistung soll zumindest zeigen, welche Kombinationen vorgefunden wurden und im folgenden wird auch versucht eine zeitliche Einordung der einzelnen bauteile zu erstellen.
Anfangs schienen die Standlichtbirnen (H6V 1,5 Watt später H6V 2 Watt) noch direkt neben der Biluxlampe (B6V 35/35 Watt) verbaut zu sein, später sind sie weiter nach unten außer der Mitte in eine separate Fassung gewandert.
Auch bei den Streuscheiben gibt es große und kleine Unterschiede. Wo die ersten Streuscheiben noch ohne jede Firmenbezeichnung auskamen, sind die späteren Modelle dann zumindest am unteren Rand mit dem Firmenlogo versehen worden. Wo anfangs noch das Logo IKA oder EFR prangerte, ist später nur noch das FER-Logo zu finden. Auch waren die ersten Streuscheiben noch alle für symmetrisches Licht ausgeführt. Erst später ab Fahrgestell-Nr. 60 5100 folgten am 09. Dezember 1959 die asymmetrischen Streuscheiben.

# Scheinwerfansicht Beschreibung Streuscheibendetail Chromringdetail
1 Bildfehlt.jpg symmetrische Streuscheibe ohne

eine Firmenbezeichnung
auf der Streuscheibe

Bildfehlt.jpg Bildfehlt.jpg
2 1956-200er01.jpg flacher Lampenring von FER

in Kombination mit symmetrischer EFR-Streuscheibe
ohne separate Standlichtbirnenfassung

1956-200er02.jpg 1956-200er03.jpg
3 EFRflach-EFR-Scheibe01.jpg flacher Lampenring von EFR

in Kombination mit symmetrischer EFR-Streuscheibe
ohne separate Standlichtbirnenfassung

EFRflach-EFR-Scheibe02.jpg EFRflach-EFR-Scheibe03.jpg
4 EFRvorgezogen-GH-Scheibe01.jpg vorgezogener Lampenring von EFR

in Kombination mit symmetrischer GH-Streuscheibe
(GH steht vermutlich für Glaswerk Hosena)
ohne separate Standlichtbirnenfassung

EFRvorgezogen-GH-Scheibe03.jpg EFRvorgezogen-GH-Scheibe02.jpg
5 EFRflach-IKA-Scheibe01.jpg flacher Lampenring von EFR

in Kombination mit symmetrischer IKA-Streuscheibe
ohne separate Standlichtbirnenfassung

EFRflach-IKA-Scheibe02.jpg EFRflach-IKA-Scheibe03.jpg
6 EFRvorgezogen-FER-Scheibe01.jpg vorgezogener Lampenring von EFR

in Kombination mit symmetrischer FER-Streuscheibe
mit separater Standlichtbirnenfassung

EFRvorgezogen-FER-Scheibe02.jpg EFRvorgezogen-FER-Scheibe03.jpg
7 FERvorgezogen-FER-Scheibe0a.jpg vorgezogener Lampenring von EFR

in Kombination mit symmetrischer FER-Streuscheibe
mit separater Standlichtbirnenfassung

FERvorgezogen-FER-Scheibe0b.jpg FERvorgezogen-FER-Scheibe0c.jpg
8 FERvorgezogen-FER-Scheibe01.jpg vorgezogener Lampenring von FER

in Kombination mit asymmetrischer FER-Streuscheibe
mit separater Standlichtbirnenfassung

FERvorgezogen-FER-Scheibe02.jpg Bildfehlt.jpg
9 FERvorgezogen-IKA-Scheibe01.jpg vorgezogener Lampenring von FER

in Kombination mit symmetrischer IKA-Streuscheibe
ohne separate Standlichtbirnenfassung

FERvorgezogen-IKA-Scheibe02.jpg FERvorgezogen-IKA-Scheibe03.jpg
10 EFRflach-PAL-Scheibe01.jpg flacher Lampenring von EFR

in Kombination mit symmetrischer PAL-Streuscheibe (CZ)
ohne separate Standlichtbirnenfassung

EFRflach-PAL-Scheibe02.jpg Bildfehlt.jpg

Scheinwerferbestandteile

Hier fehlen noch Einzelteile, die Fotos dokumentieren daher vorerst nur einen Teil der Bestandteile des kompletten Scheinwerfers