Scheibenwischer: Unterschied zwischen den Versionen
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Andreas führt hier aus seinem Teilearchiv die ihm bekannten fünf verschiedenen Scheibenwischermotoren auf, die sich sowohl in der Form und ihren elektrischen Anschlüssen als auch in der Befestigung an der Karosserie unterscheiden. | Andreas führt hier aus seinem Teilearchiv die ihm bekannten fünf verschiedenen Scheibenwischermotoren auf, die sich sowohl in der Form und ihren elektrischen Anschlüssen als auch in der Befestigung an der Karosserie unterscheiden. | ||
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− | [[Datei:Wischermotor V1 1.jpg|200px|thumb|left|die erste Scheibenwischermotor- | + | |
− | ===Version 2=== | + | [[Datei:Wischermotor V1 1.jpg|200px|thumb|left|die erste Scheibenwischermotor-Version]]Laut Ersatzteilliste von 1956 wurde in den ersten 311ern ein Wischermotor IKA 8741.4/1 von Fa. AUFA (Auto- und Fahrradelektrik) in Eisenach verbaut.{{clear}} |
− | ===Version 3=== | + | [[Datei:Wischermotor V1 2.jpg|200px|thumb|left|Unterseite, Herstellungsjahr 1959, Qualitätsstufe "2", 6V 5/20W]] |
− | ===Version 4=== | + | Optisch entsprechen die Motoren im Bild der ersten Version. Die Teilenummer (8741.16/1) auf der Rückseite zeigt, daß es sich hier schon um eine Weiterentwcklung handelt. Die Befestigung erfolgt unter Beilage jeweils einer Gummiplatte auf beiden Seiten der Karosserie und einer Blechscheibe über eine Mutter an der Antriebswelle. Ein kleiner Gewindebolzen nimmt das Drehmoment auf und sichert den Motor gegen Verdrehen.{{clear}} |
− | ===Version 5=== | + | [[Datei:Wischermotor V1 3.jpg|200px|thumb|left|Version 1 im eingebauten Zustand in einer 58er Limousine ]] |
+ | Der Motor besitzt 2 Anschlüsse (54 (Plus) und 31 (geschaltete Masse)) und einen zusätzlichen Masseanschluß am Gehäuse (für die Endabschaltung?). | ||
+ | Das nebenstehende Bild zeigt den Motor nochmal verbaut in einer Limousine von Anfang 1958 (Karosserienummer links im Bild).{{clear}} | ||
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+ | ===Version 1 innen=== | ||
+ | [[Datei:Version 1 innen mit Relais.jpg|200px|thumb|left|Version 1a innen mit Relais]] Die frühen Motoren sind felderregt, die Feldwicklung kann man auf dem Bild links am Blechpaket unter dem blauen Kabel gut erkennen. Die Funktion wird etwas weiter unten bei Version 2 erklärt. Von Version 1 habe ich 2 verschieden aufgebaute Motoren gefunden: | ||
+ | Einmal mit Schaltung von Feldwicklung + Anker über ein integriertes Relais:{{clear}} | ||
+ | [[Datei:Version 1 innen mit Relais2.jpg|200px|thumb|left|Version 1b innen mit Relais]]{{clear}} | ||
+ | [[Datei:Version 1 innen ohne Relais.jpg|200px|thumb|left|Version 1c innen ohne Relais]]Wischermotor ohne ein Relais{{clear}} | ||
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+ | [[Datei:Wischermotor V2 1.jpg|200px|thumb|left|Version 1c innen ohne Relais]]Wischermotor ohne ein RelaisDieser Motor ist im Reparaturhandbuch Ausgabe 1960 (Redaktionsschluß 1.10.59) sowohl mit der Teilenummer 8741.13/1 genannt als auch schematisch dargestellt:{{clear}} | ||
+ | [[Datei:Wischermotor V2 2.jpg|200px|thumb|left|Unterseite, , Herstellungsjahr 1961, Qualitätsstufe "2", 6V 4/20W]]Die Anschlußbelegung entspricht der vorherigen Variante. | ||
+ | Sehr interessant ist die Herstellerkennung "FER" statt vormals "AUFA". Dazu findet man im NETZ unter anderem folgendes:<br/> | ||
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+ | '''1958'''<br/> | ||
+ | Es kam zur Fusion zwischen den Werken "VEB Elektrische Fahrzeugausrüstung Ruhla" (EFR) und "VEB Auto- und Fahrradelektrik Eisenach" (AUFA) zum "VEB Fahrzeugelektrik Ruhla" (FER). Unter der Produktmarke "FER" wurden jetzt Lichtmaschinen, Anlasser, Wischermotoren- und anlagen, Blinkgeber, Rundumleuchten, Blink-, Brems- und Schlussleuchten, Scheinwerfer, Scheinwerfereinsätze, Entstörgeschirre, Fahrradlichtanlagen, Schalter und Instandhaltungsmaterial hergestellt. {{clear}} | ||
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+ | ===Version 2 innen=== | ||
+ | Auch Version 2 ist felderregt und besitzt sowohl eine Feld- als auch eine Bremswicklung. Feldwicklung und Anker sind über ein oben aufgesetztes Relais geschaltet - daher der "Höcker " auf dem Gehäuse | ||
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+ | [[Datei:Version 2 innen.jpg|200px|thumb|left|Version 1c innen ohne Relais]] | ||
+ | '''Funktion:'''<br/> | ||
+ | Über den Zündschalter erhält Klemme 54 Plus, somit fließt durch die Bremswicklung ständig Strom (2,5W) zur 31 (Masse an Karosserie). | ||
+ | Für alle, die sich wie ich schonmal darüber gewundert haben ist damit die Funkenbildung beim Anschließen des Wischermotors erklärt. | ||
+ | Schaltet man über den Tastenschalter (hier noch 2-polig) Masse an Klemme 31 zu, schließt das Relais. Sowohl Motoranker als auch Feldwicklung sind nun auf Masse geschaltet, der Stromkreis ist geschlossen, der Motor läuft an. | ||
+ | Schaltet man ab, erhält das Relais (und damit auch Anker und Feldwicklung) noch so lange über einen Schleifkontakt Masse, bis dieser auf ein Isolierstück läuft.Das Relais öffnet und der Motor bleibt dank der Bremswicklung augenblicklich stehen. | ||
+ | So einfach ist das. | ||
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+ | Lt. Reparaturhandbuch von 1960 (deutsche Ausgabe, in der dänischen ist das nicht so klar abgegrenzt) ist der Motor Version 2 klar der gegenläufigen Wischerausführung bis Ende 1959 zugeordnet.{{clear}} | ||
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== Weiterführende Links zum Thema == | == Weiterführende Links zum Thema == | ||
Version vom 6. Juli 2011, 22:31 Uhr
Eine umfangreiche Veränderung am Wartburg 311 haben auch die Scheibenwischer erfahren. Die Konstruktion wurde mit der Zeit verändert, Wischermotoren durch neuere Geräte ersetzt oder aber die Scheibenwischer selbst wurden konstruktiv verbessert.
Inhaltsverzeichnis
Scheibenwischer
Version 1 ab Produktionsbeginn
Version 2 ab 07. September 1959
Version 2 (Wischerblätter 230mm) wurde etwa zeitgleich mit der Umstellung auf Parallelschlag* eingeführt. Hersteller der Wischer auf dem Bild ist die Firma Epperlein KG in Magdeburg.
Im Reparaturhandbuch 1960 sind folgende Fahrgestellnummern für die Umstellung auf Gleichlaufwischer aufgeführt:
- Limousine 11 0 00 13390.9
- Luxuslimousine 11 1 00 3285.9
- Schiebedachlimo 11 0 08 1544.9
- Schiebedachlimo Luxus 11 1 08 1340.9
- Coupe etwa 11 3 00 638.9
- Camping 311 5 00 60 50373
- Rechtslenkung 311 0 06 60 1
- Kombi 311 9 00 60 902213
Version 3
Die bekannten Parallelwischer mit breiten (270mm) Wischerblättern. Vermutlich wurde diese Variante erst nach Auslauf der Serienproduktion des 312 zur Ersatzteilversorgung (Vereinheitlichung mit Trabant)
Scheibenwischermotor
Andreas führt hier aus seinem Teilearchiv die ihm bekannten fünf verschiedenen Scheibenwischermotoren auf, die sich sowohl in der Form und ihren elektrischen Anschlüssen als auch in der Befestigung an der Karosserie unterscheiden.
Version 1 außen
Laut Ersatzteilliste von 1956 wurde in den ersten 311ern ein Wischermotor IKA 8741.4/1 von Fa. AUFA (Auto- und Fahrradelektrik) in Eisenach verbaut. Optisch entsprechen die Motoren im Bild der ersten Version. Die Teilenummer (8741.16/1) auf der Rückseite zeigt, daß es sich hier schon um eine Weiterentwcklung handelt. Die Befestigung erfolgt unter Beilage jeweils einer Gummiplatte auf beiden Seiten der Karosserie und einer Blechscheibe über eine Mutter an der Antriebswelle. Ein kleiner Gewindebolzen nimmt das Drehmoment auf und sichert den Motor gegen Verdrehen.Der Motor besitzt 2 Anschlüsse (54 (Plus) und 31 (geschaltete Masse)) und einen zusätzlichen Masseanschluß am Gehäuse (für die Endabschaltung?).
Das nebenstehende Bild zeigt den Motor nochmal verbaut in einer Limousine von Anfang 1958 (Karosserienummer links im Bild).
Version 1 innen
Die frühen Motoren sind felderregt, die Feldwicklung kann man auf dem Bild links am Blechpaket unter dem blauen Kabel gut erkennen. Die Funktion wird etwas weiter unten bei Version 2 erklärt. Von Version 1 habe ich 2 verschieden aufgebaute Motoren gefunden: Einmal mit Schaltung von Feldwicklung + Anker über ein integriertes Relais: Wischermotor ohne ein Relais
Version 2 außen
Wischermotor ohne ein RelaisDieser Motor ist im Reparaturhandbuch Ausgabe 1960 (Redaktionsschluß 1.10.59) sowohl mit der Teilenummer 8741.13/1 genannt als auch schematisch dargestellt: Die Anschlußbelegung entspricht der vorherigen Variante.Sehr interessant ist die Herstellerkennung "FER" statt vormals "AUFA". Dazu findet man im NETZ unter anderem folgendes:
1958
Version 2 innen
Auch Version 2 ist felderregt und besitzt sowohl eine Feld- als auch eine Bremswicklung. Feldwicklung und Anker sind über ein oben aufgesetztes Relais geschaltet - daher der "Höcker " auf dem Gehäuse
Funktion:
Über den Zündschalter erhält Klemme 54 Plus, somit fließt durch die Bremswicklung ständig Strom (2,5W) zur 31 (Masse an Karosserie).
Für alle, die sich wie ich schonmal darüber gewundert haben ist damit die Funkenbildung beim Anschließen des Wischermotors erklärt.
Schaltet man über den Tastenschalter (hier noch 2-polig) Masse an Klemme 31 zu, schließt das Relais. Sowohl Motoranker als auch Feldwicklung sind nun auf Masse geschaltet, der Stromkreis ist geschlossen, der Motor läuft an.
Schaltet man ab, erhält das Relais (und damit auch Anker und Feldwicklung) noch so lange über einen Schleifkontakt Masse, bis dieser auf ein Isolierstück läuft.Das Relais öffnet und der Motor bleibt dank der Bremswicklung augenblicklich stehen.
So einfach ist das.
Version 3 außen
Version 3 innen
Version 4 außen
Version 4 innen
Version 5 außen
Version 5 innen
Weiterführende Links zum Thema
Zentrales Wartburg Forum: Scheibenwischerdokumentation, der Diskussionsbeitrag