Das Wesen der DDR Drucknummern: Unterschied zwischen den Versionen

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(Druckereinummern)
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== Druckereinummern ==
 
== Druckereinummern ==
  
Auf nahezu allen Druckerzeugnissen (Bücher, Prospekte, Umschläge, Verpackungen, etc.) der DDR finden sich Drucknummern. Da ich bisher noch keine Quelle dazu finden konnte, hier mal der Versuch einer Erklärung, die im Wesentlichen auf empirischen Beobachtungen beruht.
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Dieses System der Druckereinummern ist in der DDR ab März 1951 eingeführt worden. Die Druckereinummer besteht aus einem dreiteiligen Zahlenblock. Der erste Block (römische Zahl) war der Länderschlüssel und stand für:
  
Die Drucknummer setzt sich in der Regel immer aus der Nummer der Druckerei, bzw. des Vervielfältigungsbetriebes und einer weiteren Nummer (Lizenznummer) zusammen.
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I    Land Brandenburg
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II  Land Mecklenburg
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III  Land Sachsen
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IV  Land Sachsen-Anhalt
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V    Land Thüringen
  
die Druckereinummer besteht aus einer dreiteiligen voneinander getrennten Ziffernfolge, wobei eine der drei Ziffern in der Regel eine römische Zahl ist. Häufig sind diese Zahlenblöcke durch '-' voneinander getrennt, es kommen jedoch auch andere Zeichen oder Leerzeichen vor. Beispiel: IV-5-16 (Druckerei Rotation Dessau) 
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Der zweite Zifferblock ist die Landeskreiskennziffer (Grundlage ist die Kreisstruktur des Landes bei der Einführung der Drucknummern) [Name des Land- oder Stadtkreis]
  
In manchen Fällen werden an diese Kennung weitere Zahlen angehängt. Die Lizenznummer steht in der Regel hinter der Druckereinummer, es gibt jedoch auch den umgekehrten Fall. Die Lizenznummer besteht auch aus mehreren Teilen, die mit den o.g. Zeichen voneinander getrennt sind. Die letzte Zahl der Lizenznummer stellt in der Regel das Jahr dar, in dem die Lizenz vergeben wurde (also nicht zwingend das Jahr des Druckes).
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Der dritte Ziffernblock ist die Druckereikennziffer [Name der Druckerei]
 
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Hinter der jeweiligen Nummernfolge bestehend aus Druckereinummer IV-5-16 und Linzenznummer P oder auch Py 0000-00 - steht auch die Nummer des Druckerzeugnisses der Druckerei. Bei Ansichtskarten ist oft keine einheitliche
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Nummernreihenfolge erkennbar.
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Bei den Prospekten für die 311er kommt es vor, dass im Detail unterschiedliche Drucke die gleichen Nummern verwenden.
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== Druckereinummern-Verzeichnis ==
 
== Druckereinummern-Verzeichnis ==

Version vom 18. Februar 2018, 16:26 Uhr

Druckereinummern

Dieses System der Druckereinummern ist in der DDR ab März 1951 eingeführt worden. Die Druckereinummer besteht aus einem dreiteiligen Zahlenblock. Der erste Block (römische Zahl) war der Länderschlüssel und stand für:

I Land Brandenburg II Land Mecklenburg III Land Sachsen IV Land Sachsen-Anhalt V Land Thüringen

Der zweite Zifferblock ist die Landeskreiskennziffer (Grundlage ist die Kreisstruktur des Landes bei der Einführung der Drucknummern) [Name des Land- oder Stadtkreis]

Der dritte Ziffernblock ist die Druckereikennziffer [Name der Druckerei]

Druckereinummern-Verzeichnis

Nummer Bezeichnung Bemerkung
III/9/3 VEB Ratsdruckerei Dresden
III/9/5 VEB Landesdruckerei Dresden, Dresden Nachweis: Walter Usemann 'Dessau-Wörlitz', Sachsen-Verlag Dresden, 1958
III/9/31 Selecta-Druck GmbH. Dresden
III/9/157 VEB Buchdruckerei Radeberg
III/12/8 Druckwerkstätte Glauchau
III/12/12 Georg Mugler oHG Oberlungwitz F8 Flyer div. 311 Prospekte, Farbkarten (zum Teil ohne Druckereinummer)
III/18/3 Betriebsberufsschule Otto Grotewohl Leipzig
III/18/36 Tribüne Druckerei III Leipzig
III/18/38 Offizin Andersen Nexö, Graphischer Großbetrieb, Leipzig Nachweis: Karl Emil Franzos 'Aus Anhalt und Thüringen', Verlag Rütten & Loening, Berlin, 1964
III/18/78 Fr. Richter Leipzig
III/18/97 Graphische Werkstätten Leipzig haben auch Briefmarken gedruckt
III/18/142 VEB Vereinigte Abziehbilderwerke Leipzig später VEB Technodruck 7031 Leipzig
III/18/211 Druckhaus Einheit Leipzig
III/18/F 309 PGH Fotostudio Leipzig
III/21/3 Grafischer Goßbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Betriebsteil Meißen Nachweis: Autorenkollektiv, 'Konsumgenossenschaften in der DDR', Verband de KG, 1970
III/25/8 ?? Flyer VEB Fahrzeugtechnik Pirna
III/28/2 Buchdruckerei H. Engelhardt Großschönau
III/29/1 Förster & Borries Zwickau
III/29/5 ?? Einlegemappe für Prospekte (1962)
IV/2/14 VEB Werkdruck Gräfenhainichen - 1135
IV/5/1 Druckerei Paul Dünnhaupt, Köthen Nachweis: Günter Albrecht 'Zum Staatsaufbau in der DDR', Verlag Volk und Wissen, Berlin, 1954
IV/5/16 Druckerei Rotation Dessau, Dessau Nachweis: Häuserbücher der Stadt Dessau Heft 1 bis 18
IV/10/5 Mitteldeutsche Druckerei Freiheit, Halle (Saale)
IV/14/48 Druckerei Volksstimme Magdeburg 311 Coupe Prospekt (Heft) und weitere
IV/26/14 VEB Fachbuchdruck Naumburg (Saale)
IV/28/1 Elbe-Druck Wittenberg Nachweis: Dessauer Kalender von 1977 bis 1987
IV/31/8 F. Lewerenz, Coswig / Anhalt Nachweis: Heimatkalender des Kreises Roßlau 1987, Kulturbund der DDR, 1986
V/3/3 Husemann Eisenach
V/3/12 Druckerei Philipp Kühner Eisenach auch als Kürzel PhKE
V/4/59 Druckerei Fortschritt Erfurt Die Druckereinummer führt häufig dazu, dass Dokumente dem Jahr 1959 zugeordnet werden
V/6/17 Engelhard-Reyhersche Buchdruckerei Gotha
V/12/1 ?? 311 de luxe Prospekt (Heft)
I/16/0 ??? F9-Kombi Flyer