VEB Karosseriewerk, Meerane (vormals Hornig & Co.): Unterschied zwischen den Versionen

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=== Die Entwicklung nach dem II. Weltkrieg ===
 
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Am 30. Juni 1946 wurden die Firmen "Gustav Hornig und Co." in Meerane und "Ernst Dietzsch sen." in Glauchau mit seinem Zweigwerk in St. Egidien zu Gunsten des Landes Sachsen enteignet. Die Belegschaft stellt Pferdekarren und Handwagen her und baut Kartoffelkisten.
 
Am 30. Juni 1946 wurden die Firmen "Gustav Hornig und Co." in Meerane und "Ernst Dietzsch sen." in Glauchau mit seinem Zweigwerk in St. Egidien zu Gunsten des Landes Sachsen enteignet. Die Belegschaft stellt Pferdekarren und Handwagen her und baut Kartoffelkisten.
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Ein Jahr später gingen die Unternehmen in das Volkseigentum über und daraus entstanden der "VEB Karosseriewerk Meerane" sowie der "VEB Karosseriewerk Glauchau". Auf Befehl des Ministeriums für Allgemeinen Maschinenbau wurden die bis dahin selbstständig agierenden Betriebe am 1. Januar 1953 zum "VEB Karosseriewerk Meerane" zusammengelegt. In den Jahren seines Bestehens wechselte das Karosseriewerk Meerane mehrfach den Namen. Durch den Zusammenschluss mit den VEB Karosseriewerken in Dresden und Halle firmierte das Unternehmen vom 1. April 1966 bis zum 31. Dezember 1977 unter dem Namen "VEB IFA Karosseriewerke, Betriebsteil 4, Meerane". Mit der Auflösung dieses Großbetriebes zum 1. Januar 1978 wurde das Karosseriewerk Meerane als juristisch selbstständiger Betrieb in das IFA Kombinat-Pkw integriert und trug fortan die Bezeichnung "VEB Karosseriewerk Meerane, Betrieb des IFA-Kombinates, Personenkraftwagen".
 
Ein Jahr später gingen die Unternehmen in das Volkseigentum über und daraus entstanden der "VEB Karosseriewerk Meerane" sowie der "VEB Karosseriewerk Glauchau". Auf Befehl des Ministeriums für Allgemeinen Maschinenbau wurden die bis dahin selbstständig agierenden Betriebe am 1. Januar 1953 zum "VEB Karosseriewerk Meerane" zusammengelegt. In den Jahren seines Bestehens wechselte das Karosseriewerk Meerane mehrfach den Namen. Durch den Zusammenschluss mit den VEB Karosseriewerken in Dresden und Halle firmierte das Unternehmen vom 1. April 1966 bis zum 31. Dezember 1977 unter dem Namen "VEB IFA Karosseriewerke, Betriebsteil 4, Meerane". Mit der Auflösung dieses Großbetriebes zum 1. Januar 1978 wurde das Karosseriewerk Meerane als juristisch selbstständiger Betrieb in das IFA Kombinat-Pkw integriert und trug fortan die Bezeichnung "VEB Karosseriewerk Meerane, Betrieb des IFA-Kombinates, Personenkraftwagen".
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[[Datei:Wartburg-Coupe_VM-Dresden.jpg|thumb|right|280px|Im Verkehrsmuseum Dresden wird dieses 311er-Coupé gezeigt. Der Wagen ist in Meerane gebaut worden.<br /><small>Foto: Stanislav Kozlovskiy</small>]]
  
Die erste Nachkriegs-Karosserie war der Schindelwagen IFA-F8 Kombi. Ihm folgt die IFA-F9 Cabrio-Limousine. 1956 wird das Wartburg-Coupé entwickelt. Gefertigt werden Fahrerhäuser und Pritschen für den H 3A. 1955 übernehmen die Meeraner Werke die Produktion der Barkas-Aufbauten. Nach Einstellung der Produktion des LKW S4000-1 in Werdau 1967 wurden in Meerane Ersatzkarosserien,  -fahrerhäuser und Aufbauten für den S4000-1 hergestellt.
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Die erste Nachkriegs-Karosserie war der Schindelwagen IFA-F8 Kombi. Ihm folgt die IFA-F9 Cabrio-Limousine. 1956 wird das [[Wartburg Coupe|Wartburg-Coupé]] entwickelt. Gefertigt werden Fahrerhäuser und Pritschen für den H 3A. 1955 übernehmen die Meeraner Werke die Produktion der Barkas-Aufbauten. Nach Einstellung der Produktion des LKW S4000-1 in Werdau 1967 wurden in Meerane Ersatzkarosserien,  -fahrerhäuser und Aufbauten für den S4000-1 hergestellt.
  
 
Die Trabant-Ära beginnt in Meerane 1957 mit der Nullserie des P 50, der 1958 als Trabant 500 auf den Markt kommt. Das Karosseriewerk Meerane liefert die gefertigten Karossen zum VEB Sachsenring Zwickau. Das Karosseriewerk Meerane zeichnet für die Duroplast-Karosse verantwortlich: Vom Band laufen der Trabant 600 und der Trabant Universal.  
 
Die Trabant-Ära beginnt in Meerane 1957 mit der Nullserie des P 50, der 1958 als Trabant 500 auf den Markt kommt. Das Karosseriewerk Meerane liefert die gefertigten Karossen zum VEB Sachsenring Zwickau. Das Karosseriewerk Meerane zeichnet für die Duroplast-Karosse verantwortlich: Vom Band laufen der Trabant 600 und der Trabant Universal.  
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Aktuelle Version vom 13. September 2011, 13:27 Uhr

VEB Karosseriebau Meerane

(ehemals Gustav Hornig & Co. Wagenfabrik)

Der Fahrzeugbau in Meerane geht auf den 13. August 1869 zurück. Mit diesem Datum meldete Stellmacher Gustav Reinhold Hornig eine Stellmacherei für Wagenbau an. 1906 stellt die Firma vom Kutschen- zum Karosseriebau für Automobile um.

Der erste Auftrag ist eine geschlossene Limousine auf einem PRESTO-Fahrgestell. Sie wird ein großer Erfolg und über Nacht wird der Meeraner Karosseriebauer zu einer geschätzten Marke auf dem Automobilmarkt.

Dem Unternehmen Hornig gelingt es, zu namhaften Automobilfirmen Geschäftsbeziehungen zu knüpfen. Kunden wurden große Unternehmen wie DKW, HORCH, AUDI und WANDERER (die spätere AUTO-UNION), aber auch kleinere Fahrzeugbauer wie PRESTO, REX, SIMPLEX oder ELITE finden den Weg nach Meerane. Mit Erich Lüsebrink, einem international renommierten Designer, gelingt es Hornig, seine Kunden immer wieder mit kraftvollen Fahrzeugen zu begeistern.


Die Entwicklung nach dem II. Weltkrieg

Am 30. Juni 1946 wurden die Firmen "Gustav Hornig und Co." in Meerane und "Ernst Dietzsch sen." in Glauchau mit seinem Zweigwerk in St. Egidien zu Gunsten des Landes Sachsen enteignet. Die Belegschaft stellt Pferdekarren und Handwagen her und baut Kartoffelkisten.

VEB Karosseriewerk Meerane
VEB Karosseriewerk Meerane

Ein Jahr später gingen die Unternehmen in das Volkseigentum über und daraus entstanden der "VEB Karosseriewerk Meerane" sowie der "VEB Karosseriewerk Glauchau". Auf Befehl des Ministeriums für Allgemeinen Maschinenbau wurden die bis dahin selbstständig agierenden Betriebe am 1. Januar 1953 zum "VEB Karosseriewerk Meerane" zusammengelegt. In den Jahren seines Bestehens wechselte das Karosseriewerk Meerane mehrfach den Namen. Durch den Zusammenschluss mit den VEB Karosseriewerken in Dresden und Halle firmierte das Unternehmen vom 1. April 1966 bis zum 31. Dezember 1977 unter dem Namen "VEB IFA Karosseriewerke, Betriebsteil 4, Meerane". Mit der Auflösung dieses Großbetriebes zum 1. Januar 1978 wurde das Karosseriewerk Meerane als juristisch selbstständiger Betrieb in das IFA Kombinat-Pkw integriert und trug fortan die Bezeichnung "VEB Karosseriewerk Meerane, Betrieb des IFA-Kombinates, Personenkraftwagen".

Im Verkehrsmuseum Dresden wird dieses 311er-Coupé gezeigt. Der Wagen ist in Meerane gebaut worden.
Foto: Stanislav Kozlovskiy

Die erste Nachkriegs-Karosserie war der Schindelwagen IFA-F8 Kombi. Ihm folgt die IFA-F9 Cabrio-Limousine. 1956 wird das Wartburg-Coupé entwickelt. Gefertigt werden Fahrerhäuser und Pritschen für den H 3A. 1955 übernehmen die Meeraner Werke die Produktion der Barkas-Aufbauten. Nach Einstellung der Produktion des LKW S4000-1 in Werdau 1967 wurden in Meerane Ersatzkarosserien, -fahrerhäuser und Aufbauten für den S4000-1 hergestellt.

Die Trabant-Ära beginnt in Meerane 1957 mit der Nullserie des P 50, der 1958 als Trabant 500 auf den Markt kommt. Das Karosseriewerk Meerane liefert die gefertigten Karossen zum VEB Sachsenring Zwickau. Das Karosseriewerk Meerane zeichnet für die Duroplast-Karosse verantwortlich: Vom Band laufen der Trabant 600 und der Trabant Universal.

Zwickau lieferte die Bodengruppe samt Vorbau, in Meerane wurden die Seitenpartie und das Heck angeschweißt und die Karosserie vervollständigt. Das Meeraner Werk verließen fertig lackierte und verglaste Karossen samt Inneneinrichtung, Bestuhlung, Kabelbaum, Leuchten etc. Die fertigen Karosserien wurden anschließend zur Komplettierung mit Motor und Fahrwerk nach Zwickau zurück transportiert.

Aus Meerane kamen die Karossen für den Armee- und Forstkübel, zuletzt auch die Zivil-Variante Trabant Tramp.

Am 23. April 1991 (7 Tage vor dem Produktionsende in Zwickau) endete die Karosserieproduktion für den Trabant 1.1 Universal in Meerane. Zum 1. Juli 1990 wurde das Karosseriewerk in eine GmbH umgewandelt. Die Firma wurde am 27. Oktober 1998 aus dem Handelsregister gelöscht.

Quellen:

http://www.meerane.de/meerane/100_jahre_automobilbau/hornig/hornig_start.php

http://www.archiv.sachsen.de/archive/chemnitz/4009_3331303631.htm

http://www.s4000-1.de/werk_mra.html

http://www.trabant-universal.de/seiten/meerane.htm

Siehe auch

Wartburg Coupe


Anmerkung: 
Der Beitrag bedarf einer Sichtung. 
Insbesondere über die Zeit zwischen 33 und 45 ist in den Quellen nichts weiter erwähnt. 
Außerdem wären Bilder, Grafiken und Firmenlogos wünschenswert.